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Moonshae: AD&D Fantasylive

Ein Liverollenspiel von Oliver Kudlacek, Georg und Martin Rösel
vom 6.Juli bis zum 8.Juli 2001 auf Burg Engelstein

Dieses Liverollenspiel fand mit 29 Spielern und 11 NSC's vor dem Hintergrund der AD&D-Welt Forgotten Realms statt. Der Spielort war auf Alaron, der Hauptinsel der Moonshae Inseln (einer großen Inselgruppe westlich der Schwertküste) angesiedelt.

Die Geschichte spielt im Jahr 1362 D.R. in der Regierungszeit von Hochkönig Tristan Kendrick. 16 Jahre sind seit den Darkwalker-Kriegen vergangen und über das Schicksal der Erdmutter ist immer noch nichts bekannt. Die Götter versuchen auf den Moonshaes Einfluß zu gewinnen und vor allem Talos, der Gott der Stürme, trachtet danach, der Herrschaft der Erdmutter für immer ein Ende zu bereiten.

Auf Alaraon am südlichsten Ende des Firth of Helmsgate an der Grenze zwischen dem Gebiet der Nordmänner und dem Gebiet der Ffolk liegt die Burg Caer Tuadin, wo die bösen Kräfte erneut zuschlagen wollten.

Doch die bösen Pläne konnten vereitelt werden und das Gleichgewicht blieb aufrecht ...


Aus dem Tagebuch von Amanda (Priesterin Tyrs der Gruppe "Der Arm der Gerechtigkeit")

Fünf Tage sind nun vergangen seit jenen Ereignissen auf Caer Tuadin und endlich fühle ich mich in der Lage all meine Gedanken zu ordnen und die Erlebnisse nieder zu schreiben!

Der Eisengolem
Als ich des Morgens nach dem in Meditation verbrachten Tag zu meiner Gruppe stieß, hatten sie das Lager neben der Burg vorbildlich aufgebaut. Jedoch lagerten zwischen den Zelten auch andere und der Boden war bedeckt mit Leichen. Ich setzte mich zu meinen Paladinen und ließ mir berichten, was sich am Vortag bereits zugetragen hatte. Sie erzählten von Angriffen von Werwölfen und von Fischwesen, und dass sie allzu oft diejenigen gewesen waren, die Kämpfe für die Menschen entschieden hätten. Sie erzählten auch von einem Mondbrunnen, der in Gefahr wäre und der Erdmutter dieser Inseln, die von bösen Mächten zurück gedrängt würde. Und auch ein unsichtbarer Magier wäre hier. Teranias! Unser Ziel lag also vor unseren Augen. Allerdings hätten sie noch keinen Weg gefunden an jenen Frevler heran zu kommen! Weiters berichteten sie von einem jungen Dieb, über den sie Gericht gehalten hätten, das Urteil befand ich für weise und gerecht. Doch wären im Volk Stimmen laut geworden, dass wir hier kein Recht zu sprechen hätten. Infam! So spreche ich jetzt, doch dort war ich zu nachsichtig! Ich sprach mit einem der Nordländer, der sich ebenfalls in unser Lager geflüchtet hatte, uns jedoch kritisierte. Ich wieß ihn zwar scharf zurecht, doch das war zu wenig!

Benjai und Äol Treeshadow
Während die Paladine ihrem Morgensport ausübten zog ich mich zum Gebet zurück um Tyr um die Gunst seiner Sprüche anzuflehen. Tilda ging indessen baden im nahen Fjord. Ich ließ sie gewähren, wie auch später oft genug, und auch einige der Paladine. Auch das war ein Fehler. An jenem Tag, an dem so viel Gefahr drohte, hätte keiner von uns diesen Genüssen nachgeben dürfen!

Überfall beim Bade
Als die Paladine endlich wieder da und nach dem Bade auch wieder trocken waren, schritten wir zu Morgenandacht an den Fjord. Danach erhoben Ewolf und ich in feierlicher Zeremonie Doughal in unseren Orden und verliehen ihm Waffenrock, Schild, Schwert und das Heilige Symbol Tyrs.

Tilda und ich erschufen noch am Ufer des Fjords mit Tyrs Hilfe Heiliges Wasser. Solon stand als Wache zu unserem Schutz bereit. Danach versuchte ich im Gespräch mit anderen mehr über die Vorfälle heraus zu finden. Dabei konnte Craig wieder einmal sein loses Mundwerk nicht zähmen und brachte durch allzu lockere Worte über Tyr unsere Gruppe in eine peinliche Situation. Ich wieß ihn zurecht und forderte Buße ein, doch nicht vor den Fremden, diesen Genuss wollte ich ihnen nicht gönnen. Und bald schon konnte er Buße tun. Wir hörten nämlich im nahen Wald die klagende Stimme eines Banshees. Mit verstopften und verbundenen Ohren fanden Benjael, ein anwesender Priester des Lathander, und ich ein totes Elfenmädchen, deren Seele wir Ruhe geben konnten. Craig hob alleine das Grab für die Arme aus. Zurück in der Burg stießen wir auf der Suche nach Hinweisen nach Teranias auf ganz andere Informationen. Da gab es zunächst ein Sternenbild, in dem Sterne an falschen Plätzen saßen. Einige der Anwesenden rätselten bereits darüber, sie vermuteten dahinter ein Tor.


Angriff der Fischwesen
Es gab einen Raum mit Kerzen, schwarzen und weißen. Jener, der sich bald danach als Nachfahre des Burgherren heraus stellte, berichtete, dass die schwarzen Kerzen immer mehr würden. Das war ein beunruhigendes Zeichen, denn wir vermuteten bald, was sich auf schlimmste Weise später als richtig herausstellte, dass diese Kerzen für die Menschen in der Burg standen und das Böse auf uns Einfluss nahm. Und schließlich gab es noch einen Raum, der mit einer magischen Barriere verschlossen war. Unter der Tür sah man die steinernen Füße einer Statue. Und da berichtete der jetzige Burgherr von einer Begebenheit in weiter Vergangenheit. Sein Vorfahr wäre nämlich in den Einfluss eines bösen Priesters gekommen und seine Schwester hätte ihn versteinert um schlimmeres zu verhindern. Ich beschloss Tyr um Seine Hilfe anzurufen um diese Barriere zu brechen und vollzog mit drei Paladinen das Ritual. Tyr gewährte uns Gelingen und bald schon standen wir in jenem Raum.

Sternenfrage
Überraschender Weise war auch ein Mensch hier, der recht zwielichtig auf mich wirkte. Er sei durch das Fenster geklettert, und suche einfach nach Dingen, meinte er. Doughal konnte keine böse Absicht in ihm erkennen, obwohl er sich nicht sicher war. Warum das? Er blieb verdächtig. Als kurz später ein anderer erzählte, dass der Kerl ihn eigenartig angeschaut hätte und ihm nun eine Sekunde seiner Erinnerung fehle, stürmten Benjael und ich durch die Burg und, als wir ihn vor dem Sternenbild fanden, schlug Benjael ihn nieder. Ein Priester des Mask, der allerdings sein Symbol offen trug und mehr dem Schatten diente, der auch durch all seine Taten auf unserer Seite stand, und dem ich daher für den Moment vertraute, wollte ihn befragen, als plötzlich aus dem Nichts magische Worte ertönten und ein Blitzstrahl den Zwielichtigen niederstreckte. Teranias! Wieder!


Tyr's Paladine
Ich versuchte den Verwundeten mit Heiligem Wasser zu heilen, doch auf seiner Haut bildeten sich Brandblasen! Für sein Leben kam jede Hilfe zu spät, und wieder gab es keine Möglichkeit, mehr heraus zu finden. Erschüttert stellten wir fest, dass die Anzahl der schwarzen Kerzen wieder größer geworden war. Siebzehn waren es inzwischen! War unsere Vermutung doch richtig? Dann sollten es niemals weniger als zehn weiße Kerzen sein! Denn wir, die Diener Tyrs, könnten doch nicht auf die Seite des Bösen gezogen werden! So dachten wir damals! Doch auch Benjael und ein Priester der Chauntea, waren da! Auch sie sollten in ihrem Glauben zu stark sein für das Böse. Wie sehr sollten wir uns getäuscht haben!

Rückkehr des Eisengolems
Wir hörten nun auch, dass in der Burg ein Kellergewölbe sei, das durch feste Barrieren verschlossen und nur durch besonderes Vorgehen zu öffnen sei. Dazu sollte ein Buch Auskunft geben können, das von zwei Händlern in die Burg gebracht worden war. Einer der anwesenden Nordmänner trat in unser Lager und erklärte uns, dass jene Händler uns über das Buch eine falsche Geschichte erzählt und noch gespottet hätten, dass wir auf sie herein gefallen wären. Zornentbrannt suchten wir die beiden. Wir fanden zuerst den einen und später auch den anderen. Beide konnten unseren Zorn zerstreuen und wir taten diese Information als Missverständnis ab.

Oh Tyr! Wie schwer ist es doch für Deine Diener die Wahrheit zu erkennen! Warum machst Du es uns nicht leichter? Doch verzeih, ich maße mir zu viel an Dich darum zu bitten. Fändest Du es für nötig, wären wir dessen fähig!


Äol und der Sturmgott
Während all der Geschehnisse brachte Roland ein Schwert ins Lager, das er für ein besonderes hielt. Er habe es von Nixen gezeigt bekommen, die er mit anderen versucht habe vor den Fischwesen zu retten. Zu seiner großen Verzweiflung gelang dies nur vorübergehend, die Nixen wurden dann doch noch Opfer der Fischwesen. Wir baten Tyr in einem Ritual um Erleuchtung und es stellte sich heraus, dass dies ein starkes magisches Schwert war! Wir führen es nun stolz mit uns, um es dem Orden zu bringen, ebenso wie ein anderes, ebenso magisches, das Craig unter Einsatz seines Lebens in einem Verließ erbeutete, das von einem gräulichen Wesen, einer Cockatrice, bewacht wurde.

Das erste magische Schwert leistete uns in Rolands Hand bereits gute Dienste gegen einen Eisengolem, der auf einmal in der Burg auftauchte. Er konnte damit vernichtet werden. Trotz all der heeren Waffen, hatten wir aber immer noch keine Möglichkeit gefunden Teranias zu finden und den Streitkolben zu erlangen! Erneut zog ich mich zum Gebet zurück und erflehte Tyrs Macht für Seine Sprüche. Währenddessen wurde ein Drache vor der Burg gesehen, doch er dürfte keinerlei Bedeutung gehabt haben für die weiteren Geschehnisse.

Vor dem geheimen Gewölbe
Da sollte der hellste Augenblick unserer Zeit auf Caer Tuadin und gleichzeitig einer unser dunkelsten eintreten. Denn schließlich war es gelungen alles vorzubereiten um in jenes Kellergewölbe vorzudringen. Der jetzige Burgherr trat vor, eine Barriere nach der anderen ließ sich öffnen, als plötzlich, wie es auf einem Pergament stand die Erde selbst sich erhob. Das Erdwesen konnte besiegt werden, und da riefen die Paladine mich aufgeregt auch in das Gewölbe hinab. Der Streitkolben war aufgetaucht in der Hand eines Mannes, der ihn uns bereitwillig überließ! Wir dankten Tyr, riefen voll Freude seinen Namen, als plötzlich durch Zauber dunkle Gestalten in dem Verließ auftauchten, die sich als Priester des Talos und seine Anhänger entpuppten.

Sie riefen nun die Freunde des Talos auf, alle anderen aus der Burg zu werfen. Da wandten sich zu meiner Verzweiflung viele Mitstreiter und auch Paladine Tyrs gegen uns. Benjael trieb mich mit seinem Stab durch den Burghof, ich konnte nichts gegen ihn ausrichten und allzu bald fand ich mich mit der Begleiterin des Burgherren und drei Elfen vor dem verschlossenen Burgtor.

Verzweiflung bemächtigte sich meiner! Wie viele meiner Paladine waren übernommen? Welche nicht? Wie erging es ihnen nun? Lebten sie noch? Was konnte ich tun um ihnen zu helfen? Wir waren fünf. Zuletzt gab es noch zehn weiße Kerzen. Wer waren die anderen fünf? Waren sie tot? Ich schlug gegen das Tor, die Elfen rüttelten daran. Und da sahen wir duch Spalten im Tor, dass Benjael und der Waldelf, der auch übernommen war, wie bewusstlos zu Boden gestürzt waren. Das war unsere Chance! Wir konnten den Riegel von außen lockern und traten vorsichtig in die Burg ein.

Die beiden Wächter entwaffneten wir, und da stürmten uns schon Roland und Simon entgegen und riefen alles wäre wieder vorbei. Sie schworen bei Tyr die Wahrheit zu sprechen, und ich glaubte ihnen. Craig und Ewolf waren ebenfalls verzweifelt, sie brachen in die Knie, befanden sich unwürdig weiter Tyr zu dienen. Craig hielt mir sein Heiliges Symbol hin. Doch ich gab es ihm wieder, bat beide sich wieder zu erheben. Ebenso verzweifelt waren Gerda, die bereits ihren Waffenrock und ihr Heiliges Symbol abgenommen hatte, und Tilda, die auch übernommen gewesen war. Solon wütete! Nur Maja und Doughal waren wie ich nicht kontrolliert gewesen.
Die ausgelaugten Recken

Ich versuchte mit all meinem Glauben und meiner Stärke die tapferen Kämpfer Tyrs und Tilda in ihrer Verzweiflung zu verstehen und sie doch wieder zu bewegen ihr Vertrauen in Tyr nicht zu verlieren. Sie waren nicht schuld, sie hatten nicht in ihrem Glauben gewankt hatten nicht an Tyr gezweifelt. Und gerade jetzt wurden sie gebraucht, gerade jetzt mussten wir diesen Wahnsinn rächen! Ich versammelte unsere Gruppe zum Gebet im Innenhof, doch plötzlich gingen Ewolf und Solon aufeinander los. Mit Mühe konnten wir sie beruhigen und zum gemeinsamen Gebet versammeln, das uns Kraft gab. Zumindest fast allen, denn ich selbst fühlte während des Gebetes, wie meine Verbundenheit zu Tyr getrübt war, als ob er sich vor mir zurück gezogen hätte. Warum? Tilda ging es ebenso, doch sie war für kurze Zeit vom Bösen übernommen, ich nicht! Warum zog Tyr sich vor mir zurück? Ich weiß es bis heute nicht, ich bin nur unendlich dankbar, dass ich diese Verbindung seit jenen Stunden wieder gefunden habe.

Danach überschlugen sich die Ereignisse! Eine Priesterin der Mondgöttin, jene Schwester, die den damaligen Burgherren versteinert hatte, konnte inzwischen aus dem Sternentor befreit werden. Sie wusste um ein Ritual, das die Macht des Bösen aufheben konnte. Dazu sollten sich alle Anwesenden unter der großen Linde versammeln und sich nach ihrem Glauben aufstellen. In diesen Momenten wurden wir und unsere Ordnung auch verhöhnt. Manche wollten sich nicht zu uns stellen, denn sie seien zwar gut, doch wollten sich unserer Auffasung nicht unterordnen. Ich fühlte mich jedoch zu schwach und zu sehr zerrüttet um diese Worte zu bestrafen. Wie konnte ich in dieser Situation auch Tyrs Macht herbeirufen, wenn ich ihn nicht klar erreichen konnte?

Solon brach wieder in Verzweiflung und in Streit mit Ewolf aus und nun erfuhr ich auch den Grund. Ewolf war sein Sohn und er hatte vor vielen Jahren Ewolfs Mutter getötet! Ich war wie vom Donner gerührt, als ich das hörte und schwor mir, später, wenn all dies hier vorbei wäre, ihn zu diesem Vorfall genau zu befragen. Jetzt konnte ich nichts erreichen! Dazu war er zu aufgewühlt.

Herbeirufen eines Eichhörnchens
Als endlich alle im Kreis standen und zu ihren Göttern beteten, brach Ewolf zusammen. Solon stürzte zu ihm und die beiden verließen den Kreis. Wir schlossen ihn, es hatte keinen Sinn, den beiden nachzugehen. Jetzt nicht. Doch würde das Ritual ohne sie auch wirken? Wenn nicht, wäre es meine Schuld! Ich hatte versagt, die Paladine in ihrem Glauben und Geist stark zu halten! Ich kniete da, betete, versuchte Tyr zu erreichen. Nach einer Ewigkeit wie es schien, erklärte die Mondpriesterin, wer sein inneres Gleichgewicht gefunden hätte, könnte den Kreis verlassen. Doch ich fand es nicht! Wie konnte ich auch nach dem was geschehen war? Auch dadurch gefährdete ich das Ritual!

Irgendwann stand ich auf, voller Fragen, voller Sorgen. Ich musste den anderen von meine getrübte Verbindung zu Tyr berichten. Ich konnte ihnen nichts vormachen und sie belügen. So trat ich zu Simon, der auch ob der Erreignisse erschüttert war und gestand ihm meine Zweifel an mir. Er meinte, er, wir alle, müssten wohl mehr Demut beweisen. Hatte er damit recht? Schließlich waren wir hochmütig genug gewesen, die zehn weißen Kerzen auf uns zu beziehen! War die verlorene Verbindung ein Zeichen Tyrs dafür? Die anderen Paladine waren tief getroffen von unserer Überlegung, doch wie sollte ich wissen, was richtig war?

Ich wollte mich zu einem Gebet zurück ziehen, als plötzlich Solon Ewolf in die Burg trug. Tot. Er sagte unter Schluchzen und Anklagen Tyrs, er wäre gegen eine Wand gerannt. Während Solon gefolgt von Doughal und Simon wieder aus der Burg rannte, erteilte ich erschüttert Ewolf den letzten Segen. Möge Tyr sich seiner Seele annehmen! Da wankten Doughal und Simon wieder herein und berichteten, Solon hätte sich das Leben nehmen wollen, der Talos-Priester wäre aufgetaucht, hätte Doughal schwer verletzt und Solon beschwatzt. Dieser sei dann mit ihm gegangen.


Der Ersatz: Ein Fairy-Dragon
Was war nur los? Wie konnte all das geschehen? Warum hatte ich in den letzten Wochen diesen inneren Kampf Solons übersehen? Der Mask-Priester drängte uns den anderen zu folgen, die in den Wald gegangen waren um den letzten Mondbrunnen zu finden. Und er hatte Recht! Zeit zu trauern war später noch. Jetzt mussten wir handeln! Ich hatte nicht einmal bemerkt, dass alle gegangen waren! Im Wald stießen wir an einer undurchdringlichen Pflanzenbarriere auf die anderen. Ein Druide, der schon einmal da gewesen war, der Waldelf und der Priester der Chauntea baten die Erdmutter die Barriere fallen zu lassen. In dieser Zeit kam auch Solon wieder. Er war immer noch wütend und erklärte voll Trotz, er hätte natürlich nicht auf den Talos-Priester gehört wir könnten das ja überprüfen. Ich weiß nicht warum, ich glaubte ihm. Auch die anderen nahmen ihn wieder auf und er kämpfte wie zuvor mit aller Kraft auf Tyrs Seite. Doch er beschuldigte Tyr dessen, was geschehen war. Ich muss bald mit ihm reden! Denn diese Worte kann ich nicht hinnehmen! Er ist in den letzten Tagen schon ruhiger geworden, und könnte inzwischen zugänglich sein für meine Worte. Ich muss näheres heraus finden über den Tod seiner Frau! Denn dafür muss ihn noch Tyrs Strafe treffen!

Hinter der Barriere fanden wir den Mondbrunnen, aber auch die Anhänger Talos, die sich auf magische Weise wegteleportierten! Ein Teil der Gruppe stürmte ihnen nach zur Burg, wo sie sie vermuteten, ich ging aber nochmal zurück nur um zu sehen, dass die anderen Prister inzwischen ihre Kräfte vereinigten um den Mondbrunnen zu reinigen. Wieder war ich nicht wo ich sein sollte. Weder bei meinen Paladinen, die meine Kräfte vielleicht brauchten, noch bei jenen, die der Erdmutter halfen. Es wurde immer dunkler und magische Leuchtwürmchen flogen durch die Luft. Das Ritual der Reinigung war bald beendet und wir wollten aufbrechen. Da merkte ich, dass auch Roland und Simon da geblieben waren um das Ritual zu schützen. Unser Aufbruch wurde noch verzögert, als Benjael ein Einhorn sah und ihm nachging.

Endlich kamen wir zur Burg und fanden dort die Leichen der Talos-Anhänger. Ob Teranias dabei war, wissen wir nicht, wir hatten ja nie sein Gesicht gesehen! Doch ich hoffe es! Voller Trauer begruben wir Ewolf am Ufer des Fjordes und saßen noch lange zusammen um die Ereignisse des Tages zu besprechen. Die Angst, dass diese Nacht wieder Werwölfe auftauchen würden war, Tyr sei Dank, unbegründet, es wartete eine friedliche Nacht auf uns.

Nun sind wir seit fünf Tagen wieder auf dem Weg zu unserem Ordenshaus. Wir haben den gesuchten Streitkolben und zwei magische Schwerter gewonnen, allerdings zu welchem Preis! Doch ich habe auch vieles gelernt. Simons Rede über Demut hatte etwas Wahres. Wir alle sind nur Werkzeuge Tyrs und niemals unfehlbar, außer wenn wir Sein Gesetz vertreten! Und das werde ich in Zukunft noch genauer tun! Ich bin zu nachsichtig gewesen mit so manchem, auch mit den Paladinen und vor allem mit mir selbst! Ich weiß bis jetzt nicht warum Tyr sich mir für einige Stunden entzog, doch nur, wenn ich Sein Gesetz absolut einhalte und vertrete, kann ich Ihm so nahe bleiben, wie mein Herz es sich wünscht!


erstellt von: Martin Rösel
letzter Update am 12.8.2001